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Am Anfang war Eva, die Älteste

 

 

 

Ein Vergleich mit der jüngeren Eva, welche den Namen der Ältesten trägt.

Nehmen wir erstmal die Jüngere!

Was hat sich doch in dem gewaltigen Zeitraum, der zwischen Evchen und der Bibel-Eva liegt, alles so total verändert.

Die geistige Entwicklung des Weibes hat hauptsächlich in den so. westlichen Ländern enorme Wellen geschlagen in manchen fernöstlichen Bereichen ist man dagegen noch nicht so weit.

Hier nun ein paar Abrißchen.

Eva die Ältere konnte einen Brudermord zwischen ihren Söhnen Kain und Abel nicht verhindern. Eva die Jüngere sorgte indessen dafür, dass sich alle ihre Söhne gut waren.

 

Eva die Ältere wurde aus der Rippe ihres Mannes Adam konstruiert, sie konnte deshalb nichts anderes als demütig zu ihm aufblicken, Eva die Jüngere aber wurde ganz normal geboren, keine Männerrippe war im Spiel. Sie konnte sich selbst behaupten und später einen Gatten nach ihrer Wahl nehmen, und formen! Die Folgen waren vier Söhne und eine Tochter nach ihrem Geschmack! Alle schön gewachsen, klug, gut, mit allerlei Wissen vollgestopft. Eine Menge temperamentvoller Ableger wachsen schon heran, gut gemischt, so dass die Weiber nicht aussterben und demzufolge die Mannen besser lenken können.

Weiter:

Eva die Ältere reiste nur vorn Garten Eden bis vor den Gartenzaun (wir kommen in einer nachfolgenden Story darauf zurück, warum das so war), Eva die Jüngere reiste zB. bis Dänemark, Ungarn, Polen, Rechberghausen, Tiefenort im Werratal und auf den Thüringer Wald, wo sie vom Adlerberg, in der Gegend von Vesser, die Veste Coburg mit bloßem Auge sehen konnte, nun, das war doch was! Dort traf sie Ungarn. Mit einem der Ungarn hatte sie einen hochinteressanten Wortwechsel (wir kommen in einer angefügten Story ebenfalls darauf zurück), Eva die Jüngere lud mich zudem ein, mit ihr durch das ganze Amerika zu reisen. An der Südspitze wollten wir anfangen - leider warten wir noch auf einen Geldgeber!

Eva die Ältere aß gern Obst. Es bekam ihr leider nicht und hatte böse Folgen, an denen wir heute noch kauen. Eva die Jüngere ißt auch gern Äpfel, aber ohne nachteilige Folgen, im Gegenteil. —

Eva die Ältere hörte auf Schlangen, ließ sich verleiten und aß einen Apfel ungewaschen! Das war sträflicher Leichtsinn, Dies tut Eva die Jüngere nicht, sie hört nicht auf Schlangen und schon gar nicht auf Baumschlangen.

Eva die Ältere mußte — sage und schreibe — im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot essen. Eva die Jüngere "„schweißt“ zwar auch, aber sie braucht kein Brot dabei zu essen, ---—

Nehmen wir die Kleidung:
Eva die Ältere war sehr arm, sie mußte sich in ihrem ganzen Leben mit einem Feigenblatt begnügen, das seine Form nie veränderte. Eva die Jüngere dagegen hat Gewänder fi'ir alle Jahreszeiten und sogar Tageszeiten. Obwohl ihr manchmal Feigenblätter lieber wären, da ihr die Gewandung zeitweise zu lästig ist. — Da wird der Kragen abgesäbelt, die Ärmel abgeschnippelt, Strumpfhosen sind Fremdwörter.

 

Eva die Ältere betrieb mit ihrem Mann die Landwirtschaft. Sie hackten Disteln, bestellten die Felder, säten und mähten mit der Hand. Eva die Jüngere steht einem bestellten Feld gegen-über und ruft ihrem Gatten zu: „Guck mal, auf dem Rain wächst Korn!“ Wenn Adam brüllte: „Los, jetzt wird geackert und gehackt!“ mußte Eva gehorchen. Eva die Jüngere indessen würde auf den Ruf ihres Mannes geantwortet haben: „Ich habe heute keine Zeit, ich muß mich qualifizieren und ackere schon in meinen Büchern.“

Oder nehmen wir das Problem der Frisur:

Eva der Älteren reichten die Haare bis zum Knie, sie konnte sie nur bei Regenwetter waschen, aber solch ein Wust trocknet schlecht. Allerdings konnte sie sich im Winter darinnen einkuscheln.

 

Eva die Jüngere geht regelmäßig zu einem Berliner „Schnittmeister“, der nebenbei die Ladenkasse und das Telefon bedient und demzufolge Evas linke Haarseite zu kurz stutzt (es klingelt meist, bevor er auf der rechten Seite angekommen ist, dann macht er wieder links weiter und die rechte Seite bleibt etwas länger) Dies jedoch sind kleine Fische gegen die gewaltigen Haarmassen, die Eva die Ältere allmorgendlich entwirren mußte.

Da wäre noch das Thema Tanz:
Eva die Ältere tanzte, wenn überhaupt, nach der Melodie des Windes oder nach einem Liedchenträller. Eva die Jüngere tanzte nach richtiger Musik im „Corps de ballet“ oder als Solistin in der „Kirmes von Deft“.

Eva die Ältere wurde allerdings weit über hundert Jahre alt, aber da gab es auch noch keinen Stress, das war keine Kunst. Eva die Jüngere könnte es mit ihren Nachkommen aus der Paracelsus-Linie auch schaffen, aber sollen wir ihr ein solches Alter wünschen?

Hier hören wir auf mit dem Vergleichen und wünschen Eva der Jüngeren noch viele schöne Jahre!

Ihre gar treue Freundin Magda

Künstlername: Selma von der Wacht
Evchen: Margot von Biesenbrow

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