

Eine himmlische Reise
Meine Freundin Evchen macht zu ihrem 80sten Geburtstag eine Himmlische Reise
O Gott, nun bin ich heute Achtzig,
das letzte Jahr flog schnell dahin,
und auch das nächste, denk ich,
macht sich – mit vielen Reisen und Gewinn.
Magdas Prophezeiung:
Du wirst auf Hochzeiten noch tanzen
und Ur-Urenkel strahlend grüßen,
auf dem Balkon noch Blumen pflanzen.
spazieren gehen auf Werrawiesen.
Du wirst in Dänemark noch „schnattern“
versprühen Geist, Witz und Esprit,
du wirst Land Polen noch ergattern…
auch Taxifahrer reißt du mit.
Du wirst noch fliegen über Berge,
noch schwimmen auf der Ostsee Wellen,
lässt uns zurück als Gartenzwerge,
wenn du schöpfst aus der Weisheit Quellen. –
O reis so lang du reisen kannst,
o reis so lang du reisen magst,
die Stunde kommt – die Stunde kommt!
Wo du schwer über Reißen klagst!
Dann schwinden Reiselust und Ferne,
das Reißen hat dich schwer im Griff, und -
möcht’st du reisen noch so gerne, auch
mal mit Airbus, Bus und Schiff …
Dann hängst du schlapp auf deinem Stuhle,
nichts kann dich heben aus dem Pfuhle!
Drum! Reis solang du reisen kannst,
ob Bahn, ob Fahrrad oder Bus,
die Stunde kommt, die Stunde kommt,
wo EINER sagt: Jetzt aber Schluss!
Kapitel II
Jedoch: Du schwebst zu deiner Freude
auf starken Flügeln hoch ins Weite.
Chef Gott – er wartet schon auf dich. ---
Nun Tochter, komm, berichte „mich“. ---
Und nun mußt du Gott berichten
was alles du erlebet hast,
und mußt wahrhaftige Geschichten
erzählen, die dich einst erfaßt. Denn:
meistens sieht Gott in die Herzen
und jede Falte er erkundet. Er weiß
ob Freude oder Schmerzen
dein Dasein fein im Takt umrundet.
Jedoch: Die Länder, Städte, Meere
regiert er nur so nebenbei.
Komm Tochter, komm,
sagt er, ich höre! Du sahst
doch da so mancherlei?
Ich ließ dich doch nach Ungarn reisen?
Auch Dänemark war dir nicht fremd?
Du schwärmst von Polen?
Will das heißen – daß auch
kein Missmut dort mehr klemmt?
Wo einst viel Hass und böse Kriege
das Land verwüstet und geschunden…
Hilft Freundschaft Frieden nun zum Siege?
Du lobst die freudenvollen Stunden? ---
Und nun, Chef Gott lässt Nektar kommen,
beim Plauderstündchen über Fakten -
wo er nicht ganz war mitgekommen!
Weil - vieles stand nicht in den Akten!
Jedoch mit einer schönen Frau,
die Seele rein wie Himmelblau - Himmelstau –
da ist Gott selbst ganz entzückt.
…auch wenn die Stunde vorgerückt.
Und so… kommt vieles…an den Tag -
was bisher noch im Dunkeln lag.
Nichts – sagt Er - nichts stand in der Zeitung,
was man da alles hat verpfuscht!!!
Husch, Tochter, husch! In Erdenkleidung
hinunter! Such, was man mir hat vertuscht,
denn dies mich brennend interessiert -
was da so hintenrum passiert. ---
Marsch! Reise wie du denkst und willst, wenn -
du nur meine Lücken füllst.
Das Reißen halte ich dir fern,
vertraue meinem hehren Stern,
er wird dich führen und geleiten
selbst in versteckte Erdenbreiten.
Dann gibt Chef Gott
noch seinen Segen. ---
Viel Glück, viel Glück!
Auf allen Deinen Wegen!
Dies wünscht auch Deine langjährige Freundin aus ganzem Herzen
Deine Magda