

Für Stefan Seifert
Das Tier X
Tier X, ein rätselhaftes Tier,
steht auf zwei dünnen Stäben,
kein Pölsterchen hebt sich herfür,
steht quer wie ohne „Läben“.
Im „Behte“ hinten, stock und steif,
nicht einen einzgen Schwengel -
es fehlt ihm auch der schöne Schweif,
zeigt nur zwei dünne Stengel. –
Merke:
Tier X bedeutet heute -
große Größe, Leute!
Schiebt eine eigne Nummer:
Nichts passt um Brust,
nichts passt um Schöße, tttt
dies macht den Damen Kummer.
Tier X, verstehe ich das richtig?
Sich stark verbreitet, und -
sehr wichtig!
Bei mancher kleinen Abweichung
in Mathe- und Physikgleichung -
wo man sich nicht so richtig klar ist,
dass etwas fehlt – ganz offenbar ist:
nimmt man Tier X als Köder
und stellt es auf als „Stellvertröter“. –
Egal, wie man das X auch wendet,
denn – beim Zusammenschluss es endet. -
Es tut mir leid, kein Tier mit X!
Mach dir doch eins,
das geht doch fix!
Dies sagte mir – das Lexikon!
Was draus geworden sieht ein jeder:
Ein Wesen ohne Kopf, Schwanz, Feder -
steht es als „Tier“ im „Alphabeter“.
Ma.Fö.Ba.
Sommerliches Fensterbild
Jakob Rabe
mit Gehabe (nicht der Alte)
nein, sein Knabe.
Täglich fliegt er seine Kurven,
und sinniert und probiert
in dem Wasserloch zu surfen.
Und die Meisen, alle Blau
und die Blätter, alle Grün
und die weißen – Wolken ziehn.
Auf der Buche schlägt
ein Fink, pink pink -
eine Fliege windelweich!
dieses schon der dritte Streich.
Und die Elstern
wie sie schwatzen,
und die Katzen,
wie sie kratzen – an der
Buchen starken Stämmen
sich das Fell, und
Schwänze kämmen.
In den Zweigen
hört man geigen
eine Amsel.
Dieses wär ein Bild
für heut, aber auch -
ein Bild der Zeit!
M. Fö. Ba.