- Stefan Seifert
- 23. Feb. 2020
- 1 Min. Lesezeit
Herr und Frau Zita Zizipi saßen in der Senke unserer Dachrinne und prüften das Wetter. Es war diesig , neblig, feucht und trüb. - Die Sonne zankte sich mit einer fetten Schneewolke, einer Regenwolke und einem Nebelstreif. - Sie alle hatten ihre Terminkalender verlegt und wussten nicht mehr: Wann? Wo? Und Wie? Der Frost rieb sich am Saalehang die Hände, von denen klitzekleine Reifsternchen abfielen. - Ein kleiner Sonnenstrahl schnippte mit dem Zeigefinger Schneeflöckchen durch die Luft. - Der Mond lag mit einer Wärmflasche im Bett, er hatte sich bei der Nachtschicht erkältet. –
Die Sonne brannte jetzt vor Ungeduld der fetten Schneewolke ein Loch in den Pelz, um einen Strahl auf die Erde zu werfen! Da wurden die nebel-, Schnee- und Nieselwolken wütend, öffneten alle gleichzeitig ihre Luken. Die Sonne warf in aller Eile ein paar Strahlen durch die Löcher auf die dahinmümmelnden Menschlein in ihren Anoraks, grau und braun und schwarz. Nur Frau Zita Zizipi, auch von einem Strahl getroffen, jubelte freudig auf und trällerte: Winter ade, scheiden tut weh! Darauf rief ein roher Frechling: „Ruhe da oben! Es – ist – noch – Winter!!!“ Zita verschluckte ihren Ärger und trällerte umso – ärger. 📷
---
Der Frühling flirtete auf einer scheckigen Waldschneise mit Fräulein Lena Lampe, welche die erste Ladung Ostereier sortierte. Nun ja, der Lenz ließ sich noch Zeit.
Tagsüber trällerte Zita Meise, nachts klirrte der Frost mit losem Eise. frühmorgens hackte der alte Förster Holz für seine drei Öfen – und seine Frau, die Försterin, sang in der Küche immerfort:
Der Frühling naht mit Brausen Er rüstet sich zur Tat --- Drum wach! Erwach! Du Menschenkind - Dass dich der Lenz nicht schlafend find. 📷