

Kater Felix & Co.
Die Umworbene
Ein liebevoller Miezerich -
um eine feine Mieze strich.
Die saß auf schneeumflocktem Stein -
im kalten Wintersonnenschein.
Der Miezerich, der schlich heran
und sah die Mieze flehend an.
Und sang sie an mit sattem Schnurren,
die Mieze hörte man nur gurren.
Blieb auf dem Steine unnahbar, und …
das verdross den Miezrich gar.
Er schob sich noch einen Fußbreit weiter ---
die Mieze ließ das kalt, ja, leider.
Sie macht sehr vornehm mam mam ma ---
hieß das nun Nein!
hieß das nun Ja!?
Die schlaue Miez ließ hoffen…
doch die Entscheidung – offen, -
Der Miezerich noch näher schlich ---
in engen Bögen um sie rum ---
die Mieze macht den
Buckel krumm.
Die Werbung zog sich
in die Länge ---
endlos geschnurrte Lustgesänge.
Mein „Eisbein“ riet mir auf der Stelle:
zu suchen eine Wärmequelle!
Wie’s ausging konnten
wir nicht wissen,
Es lag an unseren
kalten Füssen. --- M. Fö. Ba.
Eva und Magda in Neinstedt, Winter, in einem kleinen, geschlossenen Park.
Sie hätten gerne gewusst, wie das Ganze ausging, aber die „Eisbeine“ jagten sie weg. 1996 in der Nähe des Nikolaustages (6. Dezember).
Die Serenade (für Felix)
Der Mond schien so hell
und so still war die Nacht,
da hat sich ein Kater wohl aufgemacht …
zu suchen sich eine Frauuue. –
Er nahm seine Laute
und strich sich den Bart
und schlich ganz leise,
nach seiner Art -
ließ ertönen seine schönen Miauuue.
Aus der Dachrinne lugt das Ohrenpaar -
einer Mieze, mit Augen so sternenklar -
stieg herab, den Sänger zu schauen. ---
Sie gefielen sich und wollten spazieren gehen,
in ein Gässchen, der Mond
wollte auch mit gehen -
alle Leute schliefen längst
schon im Stübchen.
Und der Verehrer sang Lieder
im höchsten Tenor -
seiner Mieze ins hoch-
aufgestellte Ohr ---
und der Mond lächelt still sich ein Grübchen.
Der Morgen, der kam
und es muhte die Kuh,
der Hahn krähte schallend
sein „Kikeriku“ -
unser Sänger kam müd angehumpelt.
Er trug seine Laute
von hinten ins Haus
und sucht seine Latschen ---
das Liedchen ist aus.
Das Milchauto kommt angerumpelt.
M. Fö. Ba.
Felix, der Flegel
4. Brief von Kater Felix an Schnuffi
(Jena/Potsdamer Dialekt)
Mein lieber Schnuffi!
Zu Deim Geburtstag wünsche ich Dir alles Gute. Daß du auch gesund bleibst un vor allem, schlau in die Schule un fürs Leben! Det sacht immer meine Madam, det wäre sehr wichtich sacht se, die hat da nämlich een Tick!
Nun will ich Dir aber was Neues berichten. Ich habe mir nähmlich zu een Flechel entpuppt, sacht meine Madam, und det kam so:
Also, ich habe jetzt ville Freundinnen, Mizzi Landmann zwar ooch noch, aber jetzt noch ville andere, doch das darf keener wissen! Wir treffen uns immer bei Birckners hinterm Haus in Herrn Kunstmaler Hanf sein Atellje, in die erste Etage, eene Treppe.
Ja! Nun habe ich aber mehrere Daache in die Familie Förster jefehlt, un das fiel auf. Als ich nu, völlig erschöpft von mein „Liebesdienst“ nach Hause kam, um mich etwas zu erholen, hörte ich vor die Küchentür, wie sie über mir redeten. Was nu meine Madam is, die sachte, ich wäre jetzt immer mit die Katzendamens unterwegs, da hätte ich jedes Gefühl für Zeit verloren (womit se ooch Recht hatte), wenn ich Hunger hätte, da würde ich mir schon melden.
Was aber der Olle von meiner Madam war, der sachte: Se wärn ihn doch nich etwa vergiftet? Oder dodgefahrn haben? … Aber Madam meinte: Jetzt währe ehm die Zeit, wo alle Katzendamen unterwegs sin – eben den Umständen entsprechend. Na, da sachte doch die Dochter Antje: „Ich weiß, was jetzt mit den Katzen ist, die kriegen dann später lauter kleine Umstände.“ Na, Schnuffi! Det Gelächter in die Küche hättste mal hören sollen, --- .
Dann hab ich mir gezeicht! Das Hallo! Felix ist da!
Nu aber kommt das dicke Ende! Se ham mich nich mehr raus jelassen! Weil se Angst um mir hätten!! Da hab ich mir furchtbar jeärgert. So ville Verabredungen mit die Damens!
Vor Wut bin ich die Treppe hoch in det Wohnzimmer, habe alle Blumentöppe im Fenster runtergeschmissen, ooch die teure „Anturche“ (Anthurie) vor Elfmarksiebzich, dann die Gardinen gezerrt, die Kissen von die Kautsch geschmissen, und mit die Raschelblümchen (Immortellen) aufm Flügel hab ich Fußball gespielt, allen die Köppe abjebissen. Ja! Wat aber die Antje is, die hat mir erwischt und verpetzt!
Naja, nu lassense mir wieder raus. Meine Madam hat zwar getobt, wegen die teure Anturche, aber se hat mir nur een ganz kleenen Klaps gegeben, und ich hab ihr zuliebe geschnurrt, weil se das so gerne hört.
Also bin ich wieder viel unterwegs wegen die Damens, weil die mir brauchen. Den Brief hab ich in die Veranda im Wäschekorb geschrieben.
Das wäre allens, mein lieber Schnuffi! Eene schöne Feier für dich! Grüß deine Mama!
Dein treuer Freund Felix aus die Dammstr. 8. in „Jäne“
Schnuffi ist mein ältester Enkel Henrik, welcher in Potsdam-Babelsberg wohnte, mit meiner Tochter Evi. Henrik brachte uns Felix nach Jena, wo er sehr viele Jahre mit uns lebte.
M. Fö. Ba.
Mieze Puck
Mieze Puck, im Sommerkleid,
höchst charmant – und -
auch bereit – für -
den netten Fotofritzen
ein „Gemälde“ abzusitzen.
Erklärt, mit ihrer
Augensprache!
Die Welt der Miezen
und die Lage. –
Läßt sich von ihm
nicht kommandieren -
Sie wird allein
das Zepter führen!
In ihrem Blick …
enormes Wissen -
woraus wir wohl noch
lernen müssen.
Katerbummel
Ein Fragment von Magda Förster-Barczyk
Sprichwörtlich literarischer Katerbummel mit: Kater Murr, Fernando dem Spanier.
Nach einer Kateridee von und mit Der Försterin.
Katerfrühstück
Kater Murr erwacht
Blick auf die Uhr -
Streicht seinen „Schnurr“
Halb Acht, gähnt,
dehnt sich graziös.
Steigt aus Katzenbett, weich!
Stellt sogleich
Radio an, dann, ah
Katzenmusik dudelt,
Kaffeewasser sprudelt
Nachrichten, Wetterbericht,
wichtig!
Richtig, streicht „Schnurr“
Will heut auf Tour. ---
Katzenwäsche wie üblich
Ausgiebig, ganz,
von Kopf bis Schwanz.
Streicht schnell
Fusseln vom Fell,
poliert Krallen,
findet Gefallen an ihnen
ohne Lack! Zack,
fertig zum Morgenimbiss.
Öffnet Speisekammer
Legt Wäscheklammer
Zwischen Tür und Angel
Kleines Gerangel,
weg mit Pfoten
Vorsicht geboten.
lnspiziert, kontrolliert,
Katzenzungen?? Brrrr
Sicher für kleinen Jungen.
Dreht sich, wendet
Katerfrühstück vollendet
In glasierter Schüssel,
schnuppert bissel,
umrundet wie:
„Katze um den heißen Brei“.
Hei, Dorschleber delikat
Besser als Maus,
Murr kennt sich aus.
Kiefer mahlen, Augen strahlen,
fertig! Streicht Bart
manierlich, auf feine Art.
Zieht Stiefel an, Spazierstock,
„Der gestiefelte Kater“ fertig,
macht sich auf zur Inspektion
im Hof und Garten
muß noch auf Fernando warten.
Mit ihm zu den
Weidenkätzchen starten.
Kontrollgang
Auf Hof, nahe am Kaninchenstall
Krawall!
Katzengeheule
Mit dem Wauwau rund
Um die Säule. ---
Katze Flotte Lotte. Krrrr
Wer besiegt wen?
Mal sehn. -
„O, die Katze tritt die Treppe krumm“
und schrumm schrumm
über die Hühnerleiter
den Blitzableiter
durch die schmale Ritze
zum luftigen Sitze
auf Adam, den Apfelbaum.
„Na“, säuselt der,
kräuselt Blätter,“ Donnerwetter,
bist du ihm entwischt?“
Die Flotte Lotte zischt krrrrr
Wauwau knurrt verdutzt
Und stutzt, „wauwau“ ---
Katerbummel
Kater Murr
Streicht eleganten „Schnurr“
Wartet auf Fernando,
ah, da kommt er
„hocheleganto“.
Begrüßung, Pfotenschlag.
„Schöner Tag heute“.
Fernando, Spanier,
rollt die „Kastanier“
tänzelt und schwänzelt
um Murr – schnurr -
Beide schicken sich
Zu lehrreichem Katerbummel an,
kein Jahrmarktsrummel,
Zuviel Geschrei!
Katzenbälgerei! –
Als sie nun so durch
Die schöne Natur strichen
Und schlichen,
Augen zu Schlitzen
Sehen sie da! Schräg
Über den Weg
Ein Mäuschen flitzen
Welches in tödlichem Schrecke
In einer Brombeerhecke
verschwand.
Fernando, schon Katzenbuckel,
die Katze lässt das Mausen nicht!
Aber Murr, mit Knurr
zieht Fernando fort
spottet über Mäusesport
erwähnt und gähnt,
„nichts für Senioren“,
legt Ohren an
„Mäuse sowieso für die Katz,
für Teenies Sport!“
Machten sich beide fort.
Zwischenspiel
Sie schlichen
und strichen
wo es etwas zu ergründen,
zu finden, zu fühlen
und zu wühlen gab.-
Pst Pst!
Da, um die Klette
schlich die verschlagene
fette Jette.
Murr kannte sie,
die Naschkatze
mit ihrer listigen
Katzenfratze.
Da, wie sie den Bart Ieckte
und schleckte.
„Komm“, schnurrt Murr
„laß uns die vernaschen.“
„Nee, Kateridee“, knurrt Fernando,
„wir spielen mit ihr Haschen,
sie gehört zum losen
Katzengesindel,
ein Findelkind.
Laß uns nach etwas
Solidem suchen.“
In einem großen Garten
mit Tannen, Fichten
und Büschen
wohnt eine gewisse Katzendame,
ihr Name - Kitty.
Zwar ein wenig scheu
aber wen sie mag, treu
ergeben.
Sehr klug, hängt sich nicht
jedem Kater ins Fell.
Ihr Schoß - immer noch kinderlos.
Murr schnurrt: „lch würde sie gerne,
aber nicht aus der Ferne,
kennen lernen.
aber - du weißt,
ich kaufe nicht gerne
die Katze im Sack.“
Inzwischen lief der Tag,
es lief die Zeit, sie lief
und der Kuckuck rief
die dreizehnte Stunde
und die beiden
strichen und schlichen
ihre Runde,
es begann zu dunkeln
sie ließen ihre Katzenaugen funkeln,
spitzten ihre Krallen
um schließlich doch
eine Maus zu schnallen. ---
Abenteuer
Plötzlich, mit gekonntem
Hechtsprung
in die Wäscheleinen-Verflechtung
sauste ein rabenschwarzer
Geselle
mit rasender Schnelle
aus einem Küchenfenster.
„Kennst du den?“ fragt Murr
strich ratlos seinen Schnurr
guckte völlig kariert
„o, der ist ja maskiert!!!l“
Dann ist es Don Juan
der Räuberkater, ja!
Hat einen grünen Hering
in den Fängen
bleibt mit den Hinterläufen
in der Wäscheleine hängen. ---
Ein Abenteurer,
immer auf Raubzügen
gleich werden Pantoffeln
fliegen.
Er liebt leidenschaftlich
„Grüne Minnas“.
Waaas?? Wie?? Wieso??
Das sind junge Katzen
die sind noch grün
hinter den Ohren,
schnell laß uns fliehn
da kommt was geflogen-
Und mit mächtigen
Sprüngen über Stock und Stein
drangen im Kräutergarten sie ein.
0, welcher Duft in der Luft
ließen sich umschmeicheln,
betören, „ich könnte schwören“
schnurrt Fernando - „ich rieche,
ich rieche - Baldrian- o,o,o,
Mi Mi Mi au au au
schnell, schnell. Weg,
das Zeug ist zwar herrlich
aber sehr gefährlich“!
Stell auf dein Ohr
und hörst du nicht
den Katzenchor?
Wer das riecht
muß singen, ob er will oder nicht,
und mit mächtigen
Sprüngen
landeten sie auf einer
Gartenwiese mit frischer Brise.